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Bürgermeisterwahlen 2002
Am 10. März 2002 fand in Bad Peterstal-Griesbach die Bürgermeisterwahl statt. Der SPD-Ortsverein hatte sich auch dazu geäussert.
Das Ergebnis der Wahl in Oppenau:
Ein bisschen Schwein muss sein: Die Narrenzunft »Oppenauer Schlappgret« übergab Wahlsieger Thomas Grieser dieses Ferkel, nachdem der knappe Wahisieg feststand. Mit Grieser freut sich Gattin Gertrud. Fotos: Ingo Günther Ein hauchdünner Sieg Bürgermeister Grieser gewinnt mit 187 Stimmen Vorsprung auf Rosenberger 2479 Wähler gingen gestern in Oppenau an die Urnen. Eine unerwartet knappe Mehrheit von 53,4 Prozent der Stimmen gibt Amtsinhaber Thomas Grieser (CDU) das Mandat für eine dritte Amtszeit. Dem parteilosen Herausforderer Roland Rosenberger fehlten 187 Stimmen zum Sieg. Er sammelte 1233 Wählerstimmen (46,4) Prozent. VON INGO GÜNTHER UND HANS GEIGEROppenau. Mit Sachthemen sei schwieriger zu arbeiten als mit Emotionen, meinte Wahlsieger Thomas Grieser, als er sich gestern zum Wahlsieger erklärte. Diese Erklärung reicht jedoch nicht hin, das überraschende Wahlergebnis zu erläutern. In den Ortsteilen Ibach, Lierbach und Ramsbach war Grieser nur zweiter Sieger. Sein Vorsprung aus der Kern. stadt (276 Stimmen Differenz) und Maisach (14 Stimmen Differenz) reichte aus, um Roland Rosenberger letztlich knapp auf Distanz zu halten, zieht man ins Kalkül, dass ein erfahrener Lokalpolitiker gegen einen Neuling antrat. Rosenberger bezeichnete das Wahlergebnis als äußerst zufriedenstellend. Es bestärke ihn, so weiterzumachen wie bisher. Den künftigen Weg auf der politischen Bühne wolle er sich erst in den kommenden Tagen überlegen, sagte er der ACHER-RENCH-ZEITUNG. Der Wahltag brächte 64,3 Prozent der 3856 wahlberechtigten Oppenauer Bürger an die Urnen.
Artikel im Vorfeld der Wahl: Roland Rosenberger hinterließ bei Mitgliedern des SPD-Ortsverein sehr positiven Eindruck. Diskussionen mit Kandidat über kommunalpolitische Themen waren sehr fruchtbar. Die Mitglieder des SPD-Ortsverein Oppenau/Bad Peterstal-Griesbach waren am vergangenen Freitagabend gefordert. Sie mussten sich über eine Stellungsnahme zu den Bürgermeisterwahlen einigen. Zuvor hatten sie Gelegenheit mit Roland Rosenberger, dem Herausforderer des amtierenden Bürgermeisters Thomas Grieser ins Gespräch zu kommen. (Bericht)
Sie können uns aber ihre Meinung dazu mitteilen. Per Post, E-Mail oder öffentlich in unserem Gästebuch
ARZ 05.01.02 Keine Angst vor Fettnäpfchen Roland Rosenberger, Bürgermeister-Kandidat in Oppenau,wartet mit provakativen Thesen auf Die geplante Mehrzweckhalle ist kaum zu finanzieren, und manche Vereine bekommen von der Stadt unverhältnismäßig viel Geld - sagt Roland Rosenberger, der bei der Bürgermeisterwahl in Oppenau. gegen den amtierenden Thomas Grieser antritt. Er nahm bei seinem ersten Auftritt kein Blatt vor den Mund. VON INGO GÜNTHEROppenau-Lierbach. »Gehen Sie bitte am 20. Januar zur Wahl.« Mit diesen Worten beendete Bürgermeister- Kandidat Roland Rosenberger am Donnerstagabend gegen 22.30 Uhr seine erste Gesprächsrunde. Wen die Gäste dann wählen sollten, diese Entscheidung überließ er den Zuhörern. Rund zwei Dutzend Lierbacher waren zu Rosenbergers erstem Termin im Gasthaus »Einkehr« gekommen, auch Ortsvorsteher Erich Schweiger. 33 Jahre ist Roland Rosenberger alt. Der Industriemeister in der Holzverarbeitung wurde in Bühl geboren, lebt aber seit zwölf Jahren in Oppenau. Rosenberger ist verheiratet und hat zwei Kinder. Bekannt ist er als Vorsitzender der Freien Bühne Oppenau, die alljährlich in der Klosterruine Allerheiligen Theaterstücke inszeniert. Vor diesem ersten Auftritt in der »Einkehr« habe er vor einer Woche noch Angst gehabt, verriet Rosenberger ganz offen. Aber am Tag zuvor war er schon stundenlang in Lierbach unterwegs, klingelte an den Haustüren, um mit den Wählern ins Gespräch zu kommen - »und die freundlichen Reaktionen haben mir einiges an Bedenken genommen«. Das sagte Rosenberger mit eng übereinander geschlagenen Beinen und schützend vor der Brust verschränkten Armen - ganz so, als habe er noch nicht alle Bedenken restlos abgelegt. Keinerlei Sorge bereitet Rosenberger aber die Tatsache, dass er ohne Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung daherkommt. »Das muss ich eben lernen, und das werde ich auch.« Im Übrigen seien die Verwaltungswissenschaften nicht das einzig glücklich Machende. Lautenbach und Bad Peterstal-Griesbach nennt der Bewerber als Beispiele für Gemeinden mit Bürgermeistern, die ebenfalls nicht aus der Verwaltung kommen - »und da wird nicht nur verwaltet, da wird was bewegt«. Bei den Thesen von Bürgermeister-Kandidat Roland Rosenberger (M.) lauschten die Lierbacher auf Foto: Ingo Günther Was Rosenberger bewegen will: Bürgernähe hat er sich ganz oben auf seine Fahne geschrieben. So will er erreichen, dass alle Oppenauer wieder am selben Strang ziehen. »Man muss den Menschen eine Aufgabe geben, und man muss ihnen zeigen, dass ihre Arbeit etwas wert ist.« So soll sich wieder jenes Gemeinschaftsgefühl entwickeln, das Rosenberger verspürte, als er vor zwölf Jahren nach Oppenau kam, das zwischenzeitlich aber abhanden gekommen sei: »Einfach mal jemandem Danke sagen - das geht schnell, kostet kein Geld und hat hohe Wirksamkeit.« Den Tourismus in Oppenau möchte Rosenberger ankurbeln, am besten zusammen mit anderen Renchtal-Gemeinden. Mehr Gewerbe will er holen, der Abwanderung entgegenwirken, den Wohnungsbau forcieren. Für die Jugend müsse sich ebenfalls mehr tun, und ein Bürgermeister Rosenberger will für die Autonomie der Ortschaften sorgen - und diese sogar noch erweitern. Die erste Frage an den Kandidaten in Lierbach betraf, wie konnte es anders sein, die ersehnte Mehrzweckhalle. Sie soll zu Kosten von mehr als drei Millionen Euro in der Einmatt entstehen. Das klappt nur, wenn vom Regierungspräsidium erhebliche Zuschüsse kommen. Hier ging Rosenberger in die Vollen: »Die Halle ist in der geplanten Form zu teuer«, warnte er, »das gibt der Oppenauer Haushalt nicht her.« Er wolle nichts kaputt reden, aber auch keine Luftschlösser bauen. Die großen Aufträge würden wahrscheinlich an auswärtige Unternehmen gehen und die Unterhaltung der Halle werde den Spielraum der Stadt einengen. »Die laufenden Kosten etwa für die kleine Halle in Nußbach betragen 90000 Euro im Jahr«, gab Rosenberger zu bedenken. »Dieses Geld fehlt dann an anderer Stelle - bei der Sanierung der Schule etwa, für die Feuerwehr oder bei der Unterstützung der Vereine.« Mit der Verteilung der Mittel an die Vereine ist Rosenberger ohnedies nicht einverstanden: »Und wenn ich mich ins Fettnäpfchen setze - dass der eine Verein 20000 Euro erhält und andere gar nichts, das ist absolut nicht in Ordnung.« Den amtierenden Bürgermeister erwähnte der Gegenkandidat nicht. Wen Rosenberger meinte, als er versprach, Oppenau nicht den Rücken zu kehren, und als er zusicherte, stets unabhängig zu bleiben - das durften die Zuhörer sich selbst aussuchen. So wie den Namen, bei dem sie am 20. Januar ihr Kreuzchen machen. TOP ARZ 07.01.02 Herausforderer auf dem Prüfstand SPD-Ortsverein Oppenau / Bad Peterstal-Griesbach diskutierte mit Roland Rosenberger Die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Oppenau / Bad Peterstal-Griesbach waren am Freitag im Gasthaus »Hirsch« gefordert. Sie mussten sich über eine Stellungsnahme zu den Bürgermeisterwahlen einigen. Zuvor hatten sie Gelegenheit, mit Roland Rosenberger, dem Herausforderer von Amtsinhaber Thomas Grieser, ins Gespräch zu kommen. VON GISELA KAMINSKIOppenau. Eingeladen waren beide Kandidaten. Thomas Grieser ließ sich jedoch brieflich entschuldigen, da er anderen Verpflichtungen nachkommen musste. Roland Rosenberger ging zum einen auf seine Beweggründe zur Kandidatur ein und erläuterte sein Wahlprogramm. Aus seiner Sicht hat eine Stadt wie Oppenau noch große Möglichkeiten. Wichtig sei es, nicht zu resignieren, sondern immer wieder einen Schritt nach vorne zu gehen. Ein Schwerpunkt seines Programms: der Bereich Tourismus. Kreativität und Trendorientierung seien hier gefordert. Verwaltung und Bürger müssten sich dafür stark machen, Angebote zu erhalten und zu erweitern. Dazu gehöre etwa der Nikolausmarkt, der in diesem Jahr Organisationsproblemen zum Opfer fiel. Es könne viele Freizeitangebote für Kinder geben, die wenig kosten. Beispiele: eine Schlittenbahn, Streichelzoos oder Erlebniswanderungen. Rosenberger zeigte sich auch bereit, im Bereich Tourismus mit anderen Gemeinden zu kooperieren. Präsenz zeigenZweites - Stichwort:Bürgernähe. Für ein Stadtoberhaupt sei es ein unbedingtes Muss, auf Wünsche und Anregungen der Bürger direkt einzugehen und präsent zu sein. Dazu gehörten regelmäßige Bürgersprechstunden ebenso wie Bürgerversammlungen. Die Belange der Ortschaften zu wahren und ihre Organe zu stärken nannte Rosenberger als weiteres Ziel. Durch die Bürgernähe der Ortsverwaltung könne auch Geld gespart werden. Zudem glaube er, dass sich die Konkurrenz der Ortschaften positiv auf das Image der Gemeinde insgesamt auswirke. In Sachen Mehrzweckhalle meinte er, er stehe zu einer Halle, die Finanzierung müsse allerdings überschaubar sein. Er könne sich auch vorstellen, beim Hallenbau nach Privatträgern zu suchen. Nach dem Gespräch äußerten sich die Mitglieder des Ortsvereins wohlwollend über das Auftreten Rosenbergers. Die Skepsis einiger Anwesender habe sich gelegt. Schließlich einigte man sich auf eine Erklärung (siehe Info-Kasten). Roland Rosenberger (links) machte vor den Mitgliedern des SPD-Ortsvereins eine gute Figur, meinten Vorsitzender Willi Keller (Mitte) und Vize Franz Doll (2. v. rechts). Foto: Gisela Kaminski TOP ARZ 12.01.02 »Ein Bürgermeister ist nach 16 Jahren ausgebrannt« Rosenberger: Wer dieses Amt ausüben will, muss in Bewegung bleiben VON INGO GÜNTHER Wenn Beatrix Rosenberger Recht behält, dann hat ihr Roland die Wahl schon gewonnen. »Zuerst habe ich nur gehofft, dass er ein achtbares Ergebnis erhält«, sagt sie, »aber jetzt bin ich fest überzeugt, dass er gewinnt.« Gewinnt er, verliert er. Ein Geschäft wird es für den 33-jährigen Roland Rosenberger kaum, wenn die Oppenauer ihn am 20. Januar zu ihrem Bürgermeister machen. Das Salär des Stadtoberhaupts, schätzt er, wird eher niedriger sein als sein Einkommen als angestellter Meister und der Verdienst, den er mit seinem eigenen Unternehmen macht. »Ich werde einiges aufgeben müssen«, ahnt Rosenberger. Zum Beispiel den Vorsitz beim Amateurtheater Freie Bühne, das er selbst vor vier Jahren gegründet hat. »Das wäre ein zu großer Interessenkonflikt.« Nein, ihm gehe es gewiss nicht um das Amt. Nur weil er so unzufrieden war mit der Situation in Oppenau, kandidiere er für den Bürgermeisterposten. Viel Zeit für Beatrix und die beiden Kinder Aron (5) und Mä. ren (3) wird ihm nicht mehr bleiben, wenn er es wird. »Aber er hat heute auch einen 14- bis 16-Stunden-Tag«, sagt Beatrix Rosenberger, »das sind wir schon gewohnt.« Der Kandidat formuliert es anders: »Wer dieses Amt ausüben will, muss in Bewegung bleiben.« Den Tourismus ankurbeln, mehr für die Jugend anbieten und wieder ein Wir-Gefühl in Oppenau erzeugen, das sind vorläufig die Ziele von Roland Rosenberger, vor allem das Wir-Gefühl ist ihm wichtig. Und wie das funktioniert, weiß er auch schon: »Die Ortschaften leben uns vor, wie man das macht.« Ansonsten will Rosenberger vor allem guter Zuhörer für die Oppenauer sein. Er will Realist bleiben und alle Ziele in ereichbare Höhen hängen - sonst bleibe am Ende nur Frust übrig, »Ich muss immer davon ausgehen: Es ist kein Geld da - wie kann es trotzdem funktionieren?« Damit hat Rosenberger Erfahrung: Kein Geld da, wie geht es ohne - so war das bei ihm vor fünf Jahren, als er seinen Meister machte, nichts verdiente und Frau Beatrix den kleinen Aron zur Welt gebracht hatte und deshalb auch nicht arbeiten konnte. Diese Zeit haben die beiden überstanden, ohne Schulden zu machen. Kein Geld da, so war es auch, als Roland Rosenberger die »Freie Bühne« gründete, die jetzt Jahr für Jahr in Allerheiligen ihre Produktionen aufführt. »Nicht alles, was gut ist, muss Geld kosten«, sagt Rosenberger. So sieht er das auch beim Oppenauer Dauerthema Mehrzweckhalle. Nein, betont Rosenberger, er sei nicht gegen eine Halle. Er sei nur dagegen, dass sich Oppenau finanziell übernimmt. Die Planungen will Rosenberger nicht umstoßen. Aber falls die Zuschüsse, mit denen die Gemeinde fest rechnet, nicht kommen sollten - für diesen Fall, findet er, sollte Plan B mit der Ersatzlösung schon fertig in der Schublade liegen. »Denn sonst«, ahnt der Kandidat, »sehen wir die Halle nie«. Für immer aber will Rosenberger nicht Bürgermeister sein. Zumindest aus heutiger Sicht kann er sich kaum vorstellen, länger als zwei Legislaturperioden im Amt zu bleiben. »Es gibt natürlich Überflieger, die diesen Job ein Leben lang gut machen«, sagt er. »Aber normalerweise ist ein Bürgermeister nach 16 Jahren doch ausgebrannt.« Nicht alles was gut ist, muss viel Geld kosten, sagt Bürgermeister-Kandidat Roland Rosenberger, hier mit Frau Beatrix und den Kindern Aron (5) und Maren (3). Foto: Ingo Günther TOP ARZ 12.01.02 Strebt die dritte Amtsperiode in Oppenau an: Bürgermeister Thomas Grieser geht mit dem Bonus des Amtsinhabers in die Wahl am 20. Januar. Foto: Hans Geiger Garant für Weiterarbeit an Oppenauer Infrastruktur Thomas Grieser: »Ich habe über 16 Jahre gute und solide Arbeit geleistet« VON HANS GEIGER Halle, Umgehung und in der Folge die allmähliche Sanierung der InnenStadt: Mitnichten ist dann das Ende der Entwicklung in Oppenau erreicht. Amtsinhaber Thomas Grieser, der am 20. Januar das Mandat der Bürger für weitere acht Jahre erhalten will, blickt weit über die aktuell anstehenden kommunalpolitischen Themen hinaus. Die stetige Weiterarbeit an der Infrastruktur, die Erschließung weiterer Baugebiete - teilweise mit Erschließungsträgern - die Umsetzung der Resultate des Stadtmarketings, Schulinvestitionen im EDV-Bereich: Das alles steht in den kommenden acht Jahren auf der Agenda des Bürgermeisters. Steht die Halle, ergeben sich daraus schon die nächsten Aufgaben. Die Frage der Belegung und der Aufwertung des kulturellen Lebens rückt in den Mittelpunkt. Der Fremdenverkehr soll verstärkte Fürsorge erhalten, das Panorama reicht vom Event-Manager über ein Stadthotel, die Wiedererstehung des Weihnachtsmarktes bis zur Zusammenführung von Wirteverein und Werbegemeinschaft zur Stärkung der Schlagkraft. Es mag die jahrelange Erfahrung im Amt sein, die wachsam werden lässt, für die Tagesordnung der Zukunft. Doch Wahlkampfzeiten dienen auch dem Verweis auf Verdienste. Bürgermeister Grieser über seine zwei Amtszeiten: »Ich habe 16 Jahre gute und solide Arbeit geleistet.« Als er in Oppenau begonnen habe, habe man 4800 Einwohner gezählt, jetzt sind es rund 5200. Man erfülle die Funktion eines Kleinzentrums, verfüge über drei Kindergärten, eine sanierte Hauptschule mit Chance zum Realschulabschluss. Die Sanierung der Grundschule folgt jetzt. Die Gründung des 600 Mitglieder starken Fördervereins, der den Hallenbau massiv unterstütze, und das Stadtfest mache er an seinem Namen fest. Der Bürgermeister gerät nicht ins Stocken: Schwimmbad und Fragebogenaktion führt er an. Sie sind wichtig im Zusammenhang mit den Entwicklungsperspektiven, teilweise ergeben sich weitere Aufgaben daraus. Die Orkane Vivian, Wiebke und Lothar und deren Schäden hat man aufgearbeitet, das verheerende Hochwasser von 1994, das letztlich 10,5 Millionen Mark für hohen Ausbaustandard und Gewässerrenaturierung nach Oppenau brachte. Nur 100000 Mark bezahlte die Stadt. Auf Griesers Haben-Seite stehen zwei Flurbereinigungen in Ost (12 Mio. verbaut) und West (4,7 Mio.). Die Ortsteile profitierten. Atypisch, so Grieser, verhalte es sich in Oppenau mit der Gewerbesteuer. 1,1 Millionen hat man 2001 außerplanmäßig eingenommen. »Wir haben die Pflicht gemacht, jetzt kommt die Kür auf gesunder Grundlage.« Acht Jahre keine neuen Schulden gemacht, zwei Millionen Schulden abgebaut und die Rücklage gestärkt. Darauf lässt sich aufbauen. Und da schließt sich der Kreis mit den mittelfristigen Perspektiven. Die Halle ist komplett finanziert im neuen Haushalt, »wir bauen in diesem Jahr«, so Grieser im Brustton der Überzeugung. Die kleine Umgehung schafft Chancen für die Innenstadt, von der Entlastung bis zum Uferweg zum Bad und die Erschließung des Baugebiets »Farn II«. Was auch ansteht: die Bestandspflege des heimischen Gewerbes. Mulag, Erdrich, Bru der, Etol: Sie haben in Oppenau alle Möglichkeiten, verweist Thomas Grieser auf weitgehende Kooperationsbereitschaft seitens der Verwaltung. TOP ARZ 14.01.02 In Oppenau kann jetzt die Kür beginnen Bürgermeister Grieser begann mit seinem Wahlkampfprogramm / Rege Diskussionen in Maisach Sechs Mal sucht Amtsinhaber Thomas Grieser vor der Bürgermeisterwahl am 20. Januar das Gespräch mit den Mitbürgern. Die Ouvertüre fand in Maisach statt, wo sich am Freitag 39 Zuhörer im Gasthaus »Hirsch< eingefunden hatten. Oppenau-Maisach (h). Das bedeutet; dass jeder achte der mit 300 Einwohnern kleinsten Ortschaft teilnahm. Einen Schönheitsfehler aber gab es zu registrieren: Es war keine Frau anwesend (und die Wirtin hatte meist in der Küche zu tun). Reine Männersache?»Kommunalpolitik ist in Maisach wohl reine Männersache«, bemerkte Thomas Grieser schmunzelnd dazu an. Souveränes Auftreten zeigte er sowohl bei den einführenden Darlegungen als auch bei der Beantwortung der mitunter kritischen Fragen seiner Mitbürger. In seiner bisherigen Amtszeit wurde nicht nur verwaltet, sondern auch gestaltet: Diese Botschaft den Zuhörern zu vermitteln, war sein Anliegen. 13,3 Millionen Euro (26 Millionen Mark) wurden allein in seiner zweiten Amtszeit von der Stadt Oppenau investiert. In leckerer Runde diskutierte Bürgermeister Thomas Grieser mit den Maisachern über die Zukunft der Gesamtgemeinde. Dabei gab es 6,2 Millionen Euro an Zuschüssen. Er verwies insbesondere auf die Verbesserung der Infrastruktur. Grieser, der selbst drei Kinder hat, erinnerte an den Bau zweier Kindergärten, den Kauf des Kindergartengebäudes St. Christophorus durch die Stadt, die Einrichtung einer Werkrealschule, das Erlebnisschwimmbad und den neu gestalteten Spielplatz im unteren Stadtpark. Zur Frage Ortschaftsverfassung/Ortsverwaltungen erklärte Grieser, dass sie so, wie sie seien, bestehen blieben. Zu sprechen kam er auch auf die mit der Flurbereinigung Oppenau-Ost (Maisach und Lierbach) begonnene Dorfentwicklung, bei der über 1,8 Millionen Euro vor allem in den privaten Bereich geflossen sind. »Die Lebenswertigkeit der Ortschaft zu verbessern, ist gelungen«, betonte er weiter. Was in den vergangenen Jahren in Oppenau im Vermögenshaushalt investiert worden ist, bezeichnete Thomas Grieser als »Pflicht«. Und fügte an: »Was jetzt kommt ist die Kür!« Die Zukunftsfähigkeit der Stadt müsse gestaltet und die Lebensqualität gesichert werden. Dazu gehörten Stadtsanierung, Stadtmarketing, Jugendfrage, Umgehungsstraße, Erschließung neuer Baugebiete und - wie immer wieder ge wünscht - die Errichtung einer Halle. Hallenbau noch 2002Dieses Thema nahm einen zentralen Platz ein. Grieser zeigte sich davon überzeugt, dass mit dem Bau noch dieses Jahr begonnen wird. Die Finanzierung dieses Projekts, darin weiß er sich mit dem Gemeinderat einig, ist Bestandteil des Haushaltsplans 2002, der noch im Januar im Gemeinderat behandelt wird. Bürgermeister Grieser wies darauf hin, dass das Konzept mit Sporthalle, Foyer und weiterem Saal für kulturelle Veranstaltungen mit insgesamt 3,5 Euro nicht teurer werde als die bereits 1994 zunächst vorgesehene einteilige Mehrzweckhalle. Weitere Themen in der Diskussion waren, speziell auf Maisach bezogen, die Wichtigkeit einer Feuerwehrabteilung im Außenbereich und die Notwendigkeit, die Landschaft offen zu halten. TOP ARZ 16.01.02 Mehr als 300 Oppenauer wollten das Duell- sehen Thomas Grieser und sein Kontrahent Roland Rosenberger bei der Bürgermeisier-Wahl am Sonntag stellten sich im Josefshaus den Wählern Wen wählen die Oppenauer am Sonntag zu ihrem Bürgermeister? Rund 330 Wähler suchten am MontagabendEntscheidungshilfe, als die Kandidaten Thomas Grieser und Roland Rosenberger sich im Josefshaus vorstellten. Nicht auf alle Fragen aber gab es auch Antworten. VON INGO GÜNTHEROppenau. Die Oppenauer übertrafen alle Erwartungen. Zwei Minuten vor acht schleppte Hauptamtsleiter Andreas Huber immer noch neue Stühle in den Saal. 260 Plätze würden nötig sein, hatten Huber und seine Helfer geschätzt - aber als die besetzt waren, kamen immer noch Neugierige ins Josefshaus. Zum Schluss standen 330 Stühle bereit, und nur ein paar ganz vorne, schon auf Tuchfühlung mit den Kandidaten, blieben leer. »Mal sehen, ob ich noch einen Platz bekomme«, ulkte der amtierende Bürgermeister Thomas Grieser, als er den Saal betrat. Kein SchlagabtauschZu einem richtigen Duell zwischen Grieser und seinem Herausforderer Roland Rosenberger kam es im Josefshaus nicht, das Reglement ließ keinen offenen Schlagabtausch zu. Jeder Kandidat hatte 20 Minuten Zeit für eine Rede, anschließend durfte das Publikum Fragen stellen. Der Gegner verharrte derweil vor der Tür. Wer sich bei diesem Duell Verletzungen zuziehen wollte, der musste sich also schon selbst verbal ins Knie schießen. Werner Decker, Vorsitzender des Wahlausschusses und Leiter der Kandidatenvorstellung, erläuterte: »Wir haben mit diesem Modus gute Erfahrungen gemacht.« Angeschlagen stieg als Erster Thomas Grieser in den Ring: Der Bürgermeister war zum Gottserbarmen erkältet. Er selbst sagte über seinen Zustand zur ARZ: »Ich bin ja schon über den Berg.« Und in seiner Rede betonte er: »Ich habe keinerlei Anzeichen von Ausgebranntsein bei mir festgestellt.« Diese Anmerkung war kein Zufall: Nach 16 Jahren sei ein Bürgermeister ausgebrannt, hatte Gegenkandidat Rosenberger in der ARZ gesagt - auf die Frage, wie lange er im Falle des Falles den Job des Bürgermeisters machen wolle. Rückschau gehaltenDarüber hinaus hielt Grieser vor allem Rückschau auf seine Amtszeit - er stellte heraus, wie sich Oppenau entwickelt hat und erinnerte insbesondere,an die Aufarbeitung der Hochwasserkatastrophe im Jahre 1994. Ein Schaden in Höhe von rund 5,4 Millionen Euro (10,6 Millionen Mark) sei damals entstanden, aber fast ebenso viel an Zuschüssen wieder in die Stadt geflossen. Die Lage des Oppenauer Haushalts nannte Grieser »gesichert«, die Finanzierung der Mehrzweckhalle »solide«, und bis auf diese habe er alle seine Wahlversprechen erfüllt. Wir sind noch nicht reich«, befand Grieser, »aber arm wie die Kirchenmäuse sind wir auch nicht mehr.« Schwer erkältet am Rednerpult: Thomas Grieser. Als wichtigste Projekte - außer der Mehrzweckhalle - nannte der Amtsinhaber die Stadtsanierung, die Flurbereinigung und die Auswertung beziehungsweise Umsetzung der Befragungen zu den Themen Stadtmarketing und Jugend. Wie sein Gegenkandidat will auch Grieser Wirtevereinigung und Werbegemeinschaft zusammenführen, um so im Tourismus besser punkten zu können. Nach 16 Jahren Amtszeit sei es klar, dass man sich auch Gegner gemacht habe, resümierte Grieser, der nach seiner Rede vor allem Detailfragen zu beantworten hatte. Roland Rosenberger konnte nicht auf Erfolge als Bürgermeister zurückgreifen, er stellte in erster Linie sich selbst den Oppenauern vor. Der 33-jährige Industriemeister will Akzente setzen im Tourismus, in der Jugendarbeit, im Zusammenleben der Gemeinde. Rosenberger setzt dabei vor allem auf Bürgernähe: »Ein Bürgermeister ist eigentlich eine wandelnde Sprechstunde.« Nachdem er selbst 20 Minuten lang gesprochen hatte, geriet Rosenberger bei fast allen Fragen aus dem Publikum in Verteidigungshaltung. Dass es nicht so einfach sein werde, zusätzliche Unternehmen nach Oppenau zu locken, wie er anfangs dachte, gab der Kontrahent auf Nachfrage zu, ebenso, dass er sich mit Themen der Landwirtschaft noch nicht so gut auskenne und sich erst näher damit befassen müsse. Warum er als politisch interessierter Mensch nicht als Zuschauer im Gemeinderat sitze, erklärte er mit Zeitmangel, er halte sich durch Gespräche mit anderen auf dem Laufenden. Auf die Frage schließlich, was er glaube, dem amtierenden Bürgermeister Thomas Grieser vorauszuhaben, mochte Roland, Rosenberger gar nicht antworten. Und als der Fragesteller daraufhin stattdessen wissen wollte, wo denn Rosenberger seine besonderen Stärken sehe, blieb dieser die Antwort wiederum schuldig. Anders als bei Grieser schöpften die Fragesteller bei Rosenberger die vorgesehenen 20 Minuten nicht aus. Gemessen am jeweiligen Applaus lagen beide Bewerber etwa gleichauf in der Gunst des Publikums. »Aber Stimmung«, das hatte Rivale Roland Rosenberger schon ganz zu Beginn seines Wahlkampfes erkannt, »ist eben nicht gleich Stimmen.« Roland Rosenberger (re.) saß nur zu Beginn der Veranstaltung kurz im Publikum - während Thomas Grieser sprach, verließ er den Saal. Grieser hielt es umgekehrt genauso. Fotos: Hans Geiger TOP ARZ 18.01.02 200 haben schon abgestimmt Nicht nur die Kandidaten beschäftigt die Bürgermeister-Wahl, auch den Hauptamtsleiter Andreas Huber Wenn am Sonntag in Oppenau die Stimmen ausgezählt sind, dann atmet nicht nur der Sieger der Bürgermeister- Wahl tief durch - sondern auch Hauptamtsleiter Andreas Huber, der für die Organisation verantwortlich ist. Er wünscht sich, dass alles.reibungslos läuft und hofft auf eine hohe Wahlbeteiligung. VON INGO GÜNTHEROppenau. Der Hauptamtsleiter war früh dran. Schon vor vier Monaten hat Andreas Huber einen Terminplan für den Ablauf der Wahl aufgestellt - und sogar von der Kommunalaufsicht beim Landratsamt absegnen lassen. »Das muss ich nicht machen«, sagt Huber »aber sicher ist sicher.« Denn wird auch nur einer der vom Kommunalwahlgesetz vorgeschriebenen Termine nicht eingehalten, dann kann die Wahl später angefochten werden. Deswegen muss Huber auch ständig Gesetzesänderungen studieren. Zwar ist diese schon die sechzehnte Wahl, die er vorbereitet. Bei jeder gibt es aber etwas Neues. Diesmal etwa sind auch die Oppenauer aus anderen Staaten der europäischen Union berechtigt, den Bürgermeister zu wählen. Fast ins Schwitzen geriet der Hauptamtsleiter immer, wenn es um eine Bekanntmachung im Verkündblatt ging - wie etwa die Wahltermine, die Namen der Bewerber oder die Auslegung des Wählerverzeichnisses. Auch da gibt es gesetzlich festgelegte Fristen - und wenn etwas schief läuft, muss notfalls sogar ein Extra-Verkündblatt gedruckt werden. Die Wahlbenachrichtigungen mussten ebenso rechtzeitig per Post beim Wähler sein. Sie bekam Huber vom regionalen Rechenzentrum in Freiburg. Um Geld zu sparen, hat er seine eigene Karte aussortiert, auch die der anderen Rathaus-Mitarbeiter. »Die kann man ja persönlich übergeben. Die Wahllokale stehen am Sonntag von 8 bis 18 Uhr im Rathaus-Anbau in Oppenau, in den Ortsverwaltungen von Ibach, Lierbach und Maisach sowie im Schulhaus Ramsbach offen. Eine Art Wahllokal ist jetzt schon das Briefwahlbüro. Dort sind bereits mehr als 200 Stimmen abgegebenworden. Wahlhelfer für die Besetzung der Wahllokale zu finden, war nicht schwer. »Ich habe die Gemeinde- und die Ortschaftsräte verpflichtet«, sagt Huber. Jeweils fünf Stunden müssen die Damen und Herren Räte am Sonntag. dort verbringen, beim anschließenden Auszählen sind sie alle dabei. Den ganzen Tag beschäftigt ist der Hauptamtsleiter selbst. »Ich jammere aber nicht«, lacht er. Ungefähr um 19.30 Uhr wird, wenn alles glatt läuft, das vorläufige Endergebnis feststehen. Auf eine Zahl ist Andreas Huber besonders gespannt: auf die Wahlbeteiligung. 1994 lag sie bei 72 Prozent. »Die Oppenauer«, sagt Huber, »sind ja wirklich kein wahlmüdes Volk.« Der Hauptamtsleiter wünscht sich, dass wieder möglichst viele zur Wahl kommen. »Damit sich die Arbeit auch gelohnt hat«, sagt Huber. Tage nach der Bürgermeister-Wahl, wenn das Kommunalamt sie für gültig erklärt hat, müssen noch die Wählerverzeichnisse und die Stimmzettel im Aktenvernichter zerkleinert werden. Auch eine Arbeit, die Andreas Huber selbst verrichtet. »Denn das«, gesteht er grinsend, »macht doch eigentlich am meisten Spaß.« Das Kommunalwahlgesetz ist in diesen Tagen Andreas Huber Bibel. Foto: Ingo Günther TOP |
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SPD Oppenau c/o Volker Heicappell | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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