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ARZ 23.09.99

Empfehlung zum Boykott

Zum Thema »Hallen-Förderverein lädt zur offenen Diskussion«:

»Sehr geehrter Hallenförderverein, es freut mich sehr, aus einer knappen Mitteilung in der Zeitung vom 22. September 1999 zu erfahren, dass am 7. Oktober dieses Jahres eine Podiumsdiskussion im Josefssaal stattfindet.

Noch mehr freut es mich, zur Kenntnis nehmen zu dürfen, dass alle im Stadtrat vertretenen Parteien und Wählervereinigungen an der Diskussion über die Halle teilnehmen werden.

Lieber Hallenförderverein, wer immer du auch bist, du bist ein Beispiel für Sparsamkeit. Du ersparst dir die Mühe, vorher mit den Vorsitzenden der Parteien und Wählervereinigungen über den Sinn und Nutzen und den Termin zu sprechen. Du ersparst dir die Mühe, eine schriftliche Einladung vor der Veröffentlichung in der Presse zu schicken, wie es sich eigentlich gehört. Und wie man so hört, ersparst du dir auch die Mühe, deine »Einladung« ordentlich vom Vorstand absegnen zu lassen.

So musst du dich fragen lassen, was du eigentlich damit bezwecken willst, mitten im Kommunalwahlkampf ohne Absprache eine Podiumsdiskussion anzusetzen. Willst du vielleicht die Parteien und Wählervereinigungen auf den Waldverkauf einstimmen? Oder willst du die Gegner des Waldverkaufs öffentlieh unter Druck setzen?

Lieber Hallenförderverein, das Einzige, was du mit dieser instinktlosen Einladung förderst, ist Unmut. So macht man nicht Kommunalpolitik, wenn man etwas Positives erreichen will. So macht man Kommunalpolitik, wenn man spalten will.

Lieber Hallenförderverein, halte dich an Spielregeln und ziehe die Einladung zurück. Ich werde auf jeden Fall als Ortsvereinsvorsitzender der SPD nicht an der Podiumsdiskussion teilnehmen. Und ich werde meiner Partei und der SPD- Fraktion im Stadtrat empfehlen, die Veranstaltung zu boykottieren.

Willi Keller, Ortsvereinsvorsitzender der SPD Oppenau


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ARZ 28.09.99

Extra-Einladung an den SPD- Ortschef
Oppenaus Bürgermeister antwortet auf Leserbrief

Der Bürgermeister von Oppenau, Thomas Grieser (CDU), antwortet auf einen Leserbrief von Willi Keller an die ARZ. Der Oppenauer SPD-Chef hatte darin seinen Boykott einer Podiumsdiskussion zum Thema Mehrzweckhalle angekündigt.

Oppenau (ig). Der Streit zwischen Bürgermeister Thomas Grieser, gleichzeitig Vorsitzender des »Fördervereins Mehrzweckhalle« und dem Oppenauer Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Willi Keller hat folgende Ursache: Zum Dauerthema »Mehrzweckhalle« hatte Thomas Grieser in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats eine Podiumsdiskussion angekündigt. Am übernächsten Tag brachte die Acher-Rench-Zeitung eine entsprechende Meldung.

»Ohne Absprache«

Diese Art der, Verkündung störte Willi Keller, das drückte er in einem Leserbrief an die ARZ aus: «Lieber Hallenförder. verein, wer immer du bist, du ersparst dir die Mühe, vorher mit den Vorsitzenden der Parteien zu sprechen.« Der Förderverein müsse sich fragen lassen, was er damit bezwecke, im Wahlkampf ohne Absprache eine Podiumsdiskussion anzusetzen. Keller nannte die Form der Einladung »instinktlos«. Er forderte den Hallenverein auf, die Podiumsdiskussion abzusagen, kündigte an, er werde fernbleiben und empfahl seiner Partei ebenfalls, den.Termin zu boykottieren.

Darauf hat nun Thomas Grieser geantwortet. Der Vorsitzende des »Fördervereins Mehrzweckhalle« schrieb, er sehe keine Spielregel verletzt. Es sei durchaus üblich, dass vor Wahlen öffentliche Podiumsdiskussionen , stattfinden. »Wenn nicht vor einer Gemeinderatswahl, wann sonst ist der Zeitpunkt gegeben, Standpunkte herauszuarbeiten und dem Wähler reinen Wein einzuschenken, wie die Probleme von Oppenau künftig angepackt werden sollen?«

»Klare Standpunkte«

Aber dazu bedürfe es klarer Standpunkte und »keiner auch noch so schöner, Unterhaltungsmusik und Zauberei, wie bei ihrem Wahlauftakt«, so Grieser in Anspielung auf die Wahlkampferöffnung der Oppenauer SPD in der vergangenen Woche. Der Förderverein erwarte mehr als dies, merkte Grieser an.

Der Bürgermeister erneuerte seine Einladung an den SPD-Vorsitzenden Keller zur Podiumsdiskussion am 7. Oktober um 20 Uhr im Josefshaus.

Und er fügte hinzu: »Gleichzeitig möchte sich der Förderverein bei Ihnen bedanken, denn durch solch erfreuliche Briefwechsel, wie von Ihnen angeregt, wird das Interesse der Bürgerinnen und Bürger und auch der Wähler sicherlich geweckt.«



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ARZ 29.09.99

Förderverein ist sehr an Gemeinsamkeit gelegen

Zum Thema »Podiumsdiskussion über eine Mehrzweckhalle«:

Sehr geehrter Herr SPD-Ortsvereinsvorsitzender, da Sie den Förderverein offensichtlich noch nicht kennen, darf ich Ihnen zuallererst mitteilen, dass es sich hier um einen gemeinnützigen Verein mit 600 Mitgliedern handelt, der es sich zum Ziel gemacht hat, die Stadt Oppenau finanziell und ideell bei der Verwirklichung der bei. den Projekte »Schwimmbad« und »Mehrzweckhalle« zu unterstützen.

Idealisten

Unter dem Motto »Gemeinsam für Oppenau« und »Eine Halle für alle« wurde von vielen Idealisten in 14 Jahren seit der Gründung des Fördervereins wertvolle unentgeltliche Arbeit geleistet. Wenn man so will, lebt der Förderverein von dem »Wir-Gefühl«, das Sie jetzt nach so langer Zeit für Ihren Wahlkampf neu erfinden wollen.

Es könnte natürlich aber auch der Fall sein, dass Sie den Förderverein deshalb noch nicht kennen, weil Sie noch nicht Mitglied sind und sich darin engagiert haben. Aber das wird ja zukünftig vielleicht anders, da Sie, sich entschieden haben, sich wieder mehr für Oppenau zu interessieren.

Der Förderverein ist aber seinerseits sehr verwundert, dass sie das Geld, das andere mit viel Mühe und Einsatz erarbeitet haben, für ihre kommunalpolitischen Vorstellungen verbraten wollen, ohne mit dem Förderverein gesprochen zu haben.

Da, wie bereits ausgeführt, der Förderverein ein Verein des »Wir-Gefühls« ist, will er nicht spalten, sondern informieren und informiert werden. Der Förderverein verletzt auch keine Spielregeln: Es ist durchaus üblich, dass, z.B. vor Wahlen, öffentliche Podiumsdiskussionep stattfinden: Wenn nicht vor einer Gemeinderatswahl, wann sonst, ist für die zur Wahl stehenden Parteien und Vereinigungen der Zeitpunkt gegeben, Standpunkte und Meinungen herauszuarbeiten und dem Wähler klaren Wein einzuschenken, wie die Probleme von Oppenau künftig angepackt werden sollen?

Aber dazu bedarf es klarer Aussagen und keiner, wenn auch noch so schöner Unterhaltungsmusik und Zauberei, wie bei Ihrem Wahlauftakt. Der Förderverein und seine Mitglieder erwarten hier mehr.

Einladung erneuert

Da dem Förderverein sehr an Gemeinsamkeit gelegen ist, erneuert er nochmals die Einladung an Sie, an der Podiumsdiskussion, am 7. Oktober 1999 um 20 Uhr im Josefshaus, teilzunehmen. Gleichzeitig möchte sich derTörderverein bei Ihnen bedanken, denn durch solche erfreuliche Briefwechsel, wie von Ihnen angeregt, wird das Interesse der Bürgerinnen und Bürger und auch der Wähler sicherlich geweckt.

Thomas Grieser, Vorsitzender des Fördervereins Schwimmbad und Mehrzweckhalle
Michael Ernstberger, stellvertretender Fördervereins-Vorsitzender



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ARZ 29.09.99

Podiumsdiskussion. Können Einladung nicht folgen

Der Oppenauer CDU-Gemeindeverband, UWO, SPD-Ortsverein und die Ratsfraktionen von CDU, UWO und SPD schickten den folgenden Leserbrief auch an den Vorsitzenden des Fördervereins Mehrzweckhalle, Thomas Grieser.

Sehr geehrter Herr Grieser, Ihre Einladung vom 22. September zur Podiumsdiskussion am 7. Oktober 1999 haben wir erhalten. Hiermit teilen wir Ihnen mit, dass wir dieser Einladung nicht folgen können und auf einer Verlegung des Termins bestehen.

Wir halten den 7. Oktober in Anbetracht der zwei Wochen später stattfindenden Kommunalwahl für unangebracht. Wir befürchten eher eine Polarisierung von Standpunkten als eine hinreichende und objektive Information der Bürgerinnen und Bürger an diesem Abend.

Gerne sind wir bereit, zu einem späteren Zeitpunkt - nach der Kommunalwahl - an einer öffentlichen Veranstaltung oder Podiumsdiskussion teilzunehmen.

Dabei gehen wir davon aus, dass der Termin und die Konzeption der Veranstaltung rechtzeitig mit den gewünschten Mitgliedern des Podiums abgestimmt werden.

Abschließend möchten wir Ihnen mitteilen, daß wir Ihre Vorgehensweise bei der Einladung zur geplanten Veranstaltung am 7. Oktober 1999 keinesfalls akzeptieren können.

Dr. Jörg Peter, CDU-Vorsitzender
Werner Decker, CDU-Fraktionssprecher
Karl Otto Roth, UWO-Vorsitzender und Fraktionssprecher,
Hermann Treier, 2. UWO-Vorsitzender,
Helga Schmieder, 2. SPD-Vorsitzende,
Willi Erdrich, SPD-Fraktionssprecher



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ARZ 02.10.99

Diskussion um die Halle abgesagt

Oppenau. Die vom Förderverein »Schwimmbad und Mehrzweckhalle« für Donnerstag, 7. Oktober, angesetzte Podiumsdiskussion in Oppenau findet nicht statt. Das hat der Förder. verein gestern mitgeteilt.

Die Parteien und Fraktionen hätten jedoch ihre Bereitschaft erklärt, zu einem späteren Zeitpunkt - nach der Kommunalwahl - an einer öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema Halle teilzunehmen, hieß es in der Pressemitteilung weiter.

Grund der Absage: Nach der Ankündigung des Fördervereins in der vergangenen Woche, am 7. Oktober eine Podiumsdiskusion zu veranstalten, hatte zunächst der Oppenauer SPD-Chef Willi Keller sein Fernbleiben angekündigt, in der Folge schlossen sich sämtliche Fraktionen im Oppenauer Gemeinderat dem Boykott an.

 
  SPD Oppenau c/o Volker.Heicappell SPD
 


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Volker Heicappell
last updated: 21.02.2000