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Leitbilder für das Leben in Oppenau werden vorgestellt
Arbeitskreise präsentieren Ergebnisse beim Bürgerforum am 23. September

Vor knapp zwei Jahren fiel der Startschuss: Damals gab es die Auftaktveranstaltung zum Thema »Stadtmarketing/Stadtentwicklung«. Am Montag, 23. September, werden die Leitbilder, die inzwischen von drei Arbeitskreisen erarbeitet worden sind, ab 19:30 Uhr beim dritten Bürgerforum im Josefshaus vorgestellt.

VON RÜDIGER KNIE

Oppenau. Was zu tun ist in der Stadt, sollte nicht nur der Gemeinderat, unterstützt durch die Verwaltung, entscheiden. Um den Stimmen der Bürger mehr Gewicht zu verleihen, setzte die Kommune zusammen mit der Kommunalberatung Kehl vor zwei Jahren einen Prozess in Gang, der mit dem dritten Bürgerforum eine wichtige Zwischenstation erreicht. Im Josefshaus werden die Leitbilder präsentiert, die auf der Grundlage einer Bürgerbefragung in den Arbeitskreisen »Wirtschaft«, »Umwelt, Natur, Soziales« sowie »Verkehr, Stadtentwicklung« erarbeitet worden sind. Zehn Handlungsfelder haben die Arbeitskreise definiert. Zentrale Bedürfnisse und Vorschläge der Bürger, die die Stadtentwicklung voranbringen, stehen bereits vor der Umsetzung: Dazu gehört der Bau der Mehrzweckhalle genauso wie die Fertigstellung der innerörtlichen Umgehungsstraße.

Schrittweise umsetzen

45 Bürger haben sich in den Arbeitskreisen engagiert. Je. der Arbeitskreis wurde von einem Angestellten der Kommunalberatung moderiert. Hinzu kamen ein bis zwei Mitarbeiter der Verwaltung, um Sachfragen abklären zu können.

Wie aber soll es nach dem 23. September weitergehen? Zunächst muss der Gemeinderat die Leitbilder verbindlich verabschieden. Im Anschluss beginnt die schrittweise Umsetzung, entsprechend der Wertigkeit, die Bürger, Arbeitskreise und Räte den Projekten zugewiesen haben. Auf jeden Fall sind die Vorschläge nicht für die Schublade gedacht.

Nach dem 23. September sind neue Mitarbeiter in den Arbeitskreisen willkommen. Entsprechend der Haushaltslage muss der Gemeinderat für die Umsetzung einzelner Vorschläge schließlich das notwendige Geld bereitstellen. »Doch nicht immer ist die Stadt bei der Umsetzung gefordert«, stellt Kämmerer Martin Strecker fest. Zum Teil sind auch Interessenvertretungen wie Werbe- oder Wirtegemeinschaft angesprochen.

Dass es beim Stadtmarketing vor allem um biirgerschaftliches Engagement geht, belegt das Beispiel von Elsa Huber. Als Mitglied des Arbeitskreises »Stadtentwicklung« kam sie auf die Idee, gemeinsam mit ehemaligen Schulkameraden die sogenannte »Allee«, einen beschaulichen Platz am Stadttor so zu gestalten, dass er wieder, zum Verweilen einlädt. »Wir wollen solche Eigeninitiativen fördern«, sagt Grieser. Unterstützung und technische Hilfe gibt es dafür von der Stadt. Ein Projekt, das derzeit anläuft, ist die Verschönerung von Schaufenstern in leerstehenden Ladengeschäften.

Neue Helfer gesucht

Zwar endet mit der Vorstellung der Leitbilder der Vertrag mit der Kommunalberatung, doch dort zeigt man sich interessiert, die Kommune auch in der Umsetzungsphase zu betreuen. »Das haben die so noch nie gemacht«, erläutert Grieser. Um Kosten zu sparen - bisher wurden immerhin schon an die 50000 Euro investiert - denkt Grieser aber nicht mehr an einen festen Vertrag, sondern an ein Engagement auf Honorarbasis. Auch das Büro für Lokale Agenda und bürgerschaftliches Engagement des Landratsamtes unterstützt die Kommunen. In den nächsten Monaten wird dort ein Moderatoren-Training angeboten. »Es wäre denkbar, Mitglieder der Arbeitskreise zu schulen, damit sie die Profis der Kommunalberatung teilweise ersetzen können«, so Huber.

Für die Oppenauer dürfte das dritte Bürgerforum auf jeden Fall spannend werden. Dort geht es um die Strategien, mit denen die Stadtentwicklung vorangetrieben werden soll.

Stadtmarketing

Das moderne Stadtmarketing hat in seiner theoretischen wie praktischen Ausgestaltung nur noch am Rande mit der Werbung für die entsprechende Kommune zu tun. Es versteht sich deshalb eher als zeitgemäßes Instrument für eine systematisch gestaltete, bürgernahe beziehungsweise kooperative Stadtentwicklung, die neben einer Verbesserung der Aufenthalts- und Lebensqualität aller Bürger und Besucher, auch eine deutlichere Profilierung gegenüber anderen Städten und Gemeinden ermöglichen soll. So definiert die Kehler Kommunalberatung, die den in Oppenau initiierten Prozess betreut, die Inhalte ihres Handelns. rüd




Bürger setzen Leitbilder um
Stadtmarketing-Arbeitskreise präsentierten Vorgaben für Projektgruppen

Im Rahmen des dritten Bürgerforums wurden am Dienstag die Leitbilder für das Leben in Oppenau vorgestellt. Erarbeitet hat sie eine Gruppe Oppenauer Bürger unter Mithilfe der Kommunalberatung Kehl, aufgeteilt in drei Arbeitskreisen. In Einzelprojekten geht es jetzt an die Umsetzung. Zu der Veranstaltung im Josefshaus kamen diesmal weniger Besucher als bei den ersten beiden Foren.

VON RÜDIGER KNIE

Oppenau. »Die Schwachstellen ausmerzen und die Stärken sinnvoll nutzen, auch um sich gegenüber anderen Kommunen zu behaupten«, gab Alexander Fromm von der Kommunalberatung, die das Konzept »Stadtmarketing/Stadtentwicklung« betreut, als Zielsetzung am Ende der Präsentation vor. Durch das Einbeziehen der Ortsteile soll das Image einer Gesamtstadt Oppenau nach innen und außen gestärkt werden. Mit der Leitbildvorstellung sollten auch neue Helfer für die bevorstehende Umsetzung der Projekte gewonnen werden. Die etwa 50 Mitglieder aus den Arbeitskreisen »Wirtschaft«, »Umwelt, Natur, Soziales« sowie »Verkehr, Stadtentwicklung« wollen ihr Engagement größtenteils fortsetzen. Zusätzlich werden sich die Arbeitskreise zwei- bis dreimal pro Jahr treffen, um zu schauen, wie es um die Einzelprojekte bestellt ist, um diese unter Umständen zu verknüpfen oder neue Anstöße zu geben.

Was sehr theoretisch klingt, hat bereits zu praktischen Erfolgen geführt, sichtbar an der Umgestaltung des Stadtparks oder dem Ausschmücken leer stehender Schaufenster in der Kernstadt. Auch in den Ortsteilen konnte Bürgermeister-Stellvertreter Werner Decker in seiner Begrüßung auf erste Erfolge verweisen. Beleg dafür sind das Ramsbacher Buswartehäuschen oder die Arbeiten am Ibacher Schliff.

Mit den Leitbildern haben die Arbeitskreise die Ideen und Wünsche der Bürgerbefragung aufgegriffen, diese sortiert und so formuliert, dass sie als künftige Handlungsanleitungen für Gemeinderat, Verwaltung und Projektgruppen dienen können. Ein zentrales Ergebnis, das die Arbeitskreise vorgelegt haben, ist die Bedeutung des Tourismus für Oppenau. Hier gebe es ungenutztes Potential, das besser ausgeschöpft werden sollte.

Unterschiedlich bewertet

Sowohl die Arbeitskreise als auch die Gemeinderäte haben alle bisher gemachten Vorschläge bewertet und auf einer Skala von 0 (nicht wichtig) bis 3 (sehr wichtig) eingeordnet. Interessant dabei, dass Arbeitskreise einerseits und Gemeinderäte andererseits teilweise zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen. So genießen die Themen Seniorenund Jugendarbeit bei den Räten eine deutlich geringere Priorität.

Beispiel für ein Projekt, dessen Erfolg bald sichtbar werden soll, ist die Vorbereitung des Weihnachtsmarktes, der im vergangenen Jahr ins Wasser fiel. Eine langwieriges Aufgabe, der die Oppenauer in einer Bürgerbefragung große Bedeutung zumaßen und die jetzt Schritt für Schritt weiterentwickelt werden soll, ist das Thema »Rad fahren und Radwegbau«.

Neben diesen beiden Projekten können sich die Bürger noch in folgenden Arbeitsgruppen engagieren: »Werbung für Oppenau«, Jugendarbeit, Erhaltung der Land(wirt)schaft, Seniorenarbeit, Wandern und Attraktives Oppenau. Informationen dazu erteilt Hauptamtsleiter Andreas Huber unter 07804/4820.

Die Ergebnisse der Arbeitskreise
An Schautafeln konnten sich die Teilnehmer des Bürgerforums über die Ergebnisse der Arbeitskreise informieren. Foto: R. Knie

Kommentar
VON RÜDIGER KNIE
Eine Frage des Stils
 

Das Bürgerforum fand am Dienstag ohne Bürgermeister Thomas Grieser statt, der an diesem Abend mit seinem Umzug beschäftigt war. Die Oppenauer, die sich zum Wohle ihrer Stadt in den Arbeitskreisen engagiert haben, könnten dies als Zeichen der Missachtung werten. Ein kurzes, entschuldigendes »Hallo« des Rathauschefs hätte sicher motiviert und den viel beschworenen Bürgersinn weiter angespornt. Aber das ist natürlich nur eine Frage des Stils.

RŸdiger Knie
 
  SPD Oppenau c/o Volker.Heicappell SPD
 


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Volker Heicappell
last updated: February 03 2003