SPD Ortsverein Oppenau / Bad 
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Plenum

Vor einem ausgeglichenen Ergebnis: Professor Hartmut Kübler, Jürgen Fischer und Alexander Romm von der Kommunalberatung Kehl, Bürgermeister Thomas Grieser und Hauptamtsleiter Huber.
Foto: Horst Hoferer

Lob und Tadel für den Luftkurort
Bürgerbefragung Oppenau: Ältere Einwohner deutlich zufriedener mit ihrem Wohnort als die Jungen

Viele Oppenauer haben ein zwiespältiges Verhältnis zu ihrem Wohnort. Dennoch leben 86 Prozent gern im Luftkurort. Das ergab die Bürgerbefragung, deren Resultate die »Kommunalberatung Kehl« im Josefshaus vorgestellt hat.

VON HORST HOFERER

Oppenau. Dass über 800 Fragebogen zurückkamen, bewertete Bürgermeister Thomas Grieser in seiner Begrüßung als sehr erfreulich. Dafür habe er hausintern gerne eine Wette verloren.

Mit seiner Feststellung »Sie sind bestimmt gespannt auf die Ergebnisse der Befragung« traf Grieser ins Schwarze. Als Team-Mitglied Jürgen Fischer, von Haus aus Diplom-Psychologe, per Overhead die Fakten darlegte, genoss er die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums. Neun große Bereiche waren abgefragt worden, beginnend mit dem Image, das die Bürger von ihrer Gemeinde haben.

Image: Seniorenstadt

Schon bei der ersten Frage (»Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie den Namen der Stadt Oppenau hören?«) zeigte sich Zwiespältigkeit. Positiv getönt waren 37 Prozent der Antworten. Sie wurden angeführt von den Begriffen Landschaft, Luftkurort, Heimat, 34 Prozent waren dagegen negativ gefärbt, »wenig los«, hieß es vor allem. Genannt wurden Seniorenstadt, Geschäftesterben, Rückgang der Gastronomie, mangelnde Angebote für junge Leute und das Fehlen einer Halle.

Dass dennoch sechs Siebtel der Bevölkerung gern in Oppenau leben, wurde unterstrichen durch 73 Prozent der Antworter, die die Gemeinde als begehrten Wohnort ansehen. Die innere Zerrissenheit las Fischer daran ab, dass »alles in allem« 50 Prozent mit Oppenau als Wohnort »sehr zufrieden« oder »zufrieden« sind, während es 45 Prozent nur »teils-teils« sind.

Hier ruhig - da dörflich

Deutlich zufriedener ist die ältere Generation, stellte die Kommunalberatung fest. Bei den positiv gefärbten Antworten komme vor allem zum Ausdruck, Oppenau sei ruhig, wohnlich, grün und freundlich. Auf der anderen Seite springen die Wertungen »dörflich, altmodisch, langweilig« ins Auge.

Benotet

Mit Noten wie in der Schule durften die Oppenauer bei der Bürgerbefragung auch 30 spezielle Bereiche bewerten. Hier die Ergebnisse:

Sehr gut wurde überhaupt nicht vergeben.

Gut bis befriedigend werden Kindergärten, saubere Luft, Landschaftsbild, medizinische/ärztliche Versorgung, Lebens- und Wohnqualität, Einkaufszeiten, Grünflächen und Umweltschutz beurteilt.

Befriedigend bis ausreichend sind Schulangebot (3,1), Angebote für ältere Menschen, Sauberkeit, Cafés, Spielplätze, öffentliche Sicherheit, Sportstätten, Einkaufsmöglichkeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten, Wohnungsangebot, öffentlicher Personennahverkehr, Freizeitangebot, Restaurants, Parkplatzangebot, behindertengerechte Einrichtungen und Arbeitsplatzengebot (3,8) benotet worden.

Am kritischsten werden die folgenden Bereiche gesehen, die mit der Note ausreichend bis mangelhaft zensiert wurden: das kulturelle Angebot, das Lehrstellenangebot, Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, die Angebote für Grundstücke und Gewerbeflächen.

Die schlechteste Note überhaupt (4,8) wurde an die Angebote für Jugendliche vergeben.

Hausaufgaben: Die Bürger nannten auch die zentralen Anliegen, um die sich die Stadt Oppenau in den kommenden fünf Jahren unbedingt kümmern müsse. Angeführt werden die Handlungsempfehlungen von der Notwendigkeit, eine Mehrzweckhalle zu bauen. Danach folgen der Bau einer Umgehungsstraße, einhergehend mit der Verkehrsberuhigung der Innenstadt, die Forderung nach Angeboten für die Jugend, Gewerbeansiedlung, Instandsetzung der Wege und Straßen, Förderung des Tourismus, Gestaltung des Stadtparks und Bereitstellung des Baulands.

Erstaunt: Jürgen Fischer von der Kommunalberatung Kehl war verwundert, dass der Wunsch nach einer Mehrzweckhalle am häufigsten genannt wurde. Dieses Projekt werde sehr stark mit dem Image der Stadt verbunden und sei von großer Bedeutung als Symbol des Wohlfühlens, analysierte Fischer.

Ein weiterer Bereich der Fragebögen betraf das Thema Einkaufen. Beim Angebot des Wochenmarktes wurde der Qualität die Note 2, der Vielfalt ,die 2,5 gegeben. Das Angebot in den Geschäften wurde beim täglichen Bedarf mit einer Zwei minus, das »Shopping« jedoch nur mit 4,3 beurteilt.

Tourismus wichtig

Angebotslücken gibt es offensichtlich bei Bekleidung, Lederwaren, Tapeten und Teppichen, Sport- und Freizeitartikeln, bei Möbeln und beim Bedarf für Bau./Heimwerker.

Der Tourismus rangiert in der Nähe von »zu schwach« und müsse viel stärker vertreten sein, finden die Oppenauer. 74 Prozent sind der Meinung, dass die Stadt größere Anstrengungen unternehmen solle, um die Touristenzahl zu steigern. Davon versprechen sich 83 Prozent Vorteile für die ganze Gemeinde.

Durch den Gemeinderat fühlen sich jeweils 19 Prozent der Einwohner gut oder schlecht vertreten, die große Mehrheit (62 Prozent) antwortete mit »teils-teils«. In der Kernstadt und in den Ortschaften gibt es dabei, wie meist festzustellen war, keine Unterschiede.

Anders verhält es sich da jedoch bei der Frage nach den Ortsverwaltungen. Nur 23 Prozent der Kernstadt-Bewohner halten sie für notwendig. In den Ortschaften selber halten sich Befürworter und Gegner die Waage. Das derzeitige Stadtbild wird von 11 Prozent als ansprechend beurteilt, über die Hälfte urteilt teils/teils, ein gutes Drittel ist unzufrieden.

Verkehrter Verkehr

Knapp zwei Drittel der Befragten mit Grund- und Hausbesitz in der Kernstadt wollen sich an Sanierungsmaßnahmen beteiligen. Die Verkehrssituation bewerten 60 Prozent negativ.

Lob gab es für die Stadtverwaltung. Mit den Öffnungszeiten des Rathauses sind zwei Drittel zufrieden oder sehr zufrieden. Die persönliche Erreichbarkeit der Mitarbeiter wird überwiegend positiv ein. geschätzt. Und 83 Prozent der Antworter bescheinigten ihnen höflich und freundlich zu sein, und insgesamt positiv gesteht die überwiegende Mehrheit ihnen auch Hilfsbereitschaft, fachliche Kompetenz, Unvoreingenommenheit und Engagement zu.

Drei Arbeitskreise

Die Befragung hat jetzt Folgen: In drei Arbeitskreisen werden die Ergebnisse von Bürgerbefragung, Gesprächen und bestehende Gutachten bewertet und in Leitbilder umgesetzt. Ein Arbeitskreis befasst sich mit dem Themenkreis Wirtschaft (Tourismus, Handel, Gewerbe), ein zweiter mit Umwelt, Natur und Sozialem, ein dritter hat die Stadtentwicklung und den Verkehr zum Thema. Die Arbeitskreise treffen sich ab Juli innerhalb eines Jahres fünf- bis siebenmal. Es können sich auch noch weitere interessierte Oppenauer beteiligen.

Weiteres Forum folgt

Jeder Arbeitskreis wählt einen Sprecher, der auch Mitglied des Lenkungsgremiums ist, dem ferner Bürgermeister Thomas Grieser und Hauptamtsleiter Andreas Huber angehören.

Nach einem dritten Bürgerforum in einem Jahr werden die Leitbilder und Strategien dem Gemeinderat zur Verabschiedung übergeben.

Kommentar
Horst HofererVON
HORST
HOFERER
Im Aufbruch

Das war ein wegweisender Abend. Manches Ergebnis der Bürgerbefragung schockiert. Aber die Einschätzungen in den 800 Fragebögen machen deutlich: In Oppenau gibt es viel Positives, auf dem man aufbauen kann. Es fiel auf, dass im Plenum kaum diskutiert wurde, umso engagierter aber in kleinen Gruppen. Es knisterte - Aufbruchstimmung in Oppenau. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt: »Wir Oppenauer sind es fast gewohnt, alles 30 Jahre später zu erhalten als andere. Aber wenn wir zusammenhalten, können wir viel erreichen!«






ARZ 13.06.02

Jugendliche wollen ernst genommen werden
Ergebnisse der Oppenauer Jugendbefragung liegen vor / Mehr Freizeitangebote und Beteiligung gefordert

Ein Jahr Arbeit war in einer halben Stunde präsentiert. Das waren die Ergebnisse der Jugendbefragung, die Héctor Sala vom Kreisjugendamt Offenburg bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Oppenau vorstellte. Sie erbrachte wichtige Erkenntnisse und Perspektiven für die künftige Jugendarbeit.

VON HEINZ HÄTTIG

Oppenau. Der Aufwand war recht groß. 230 Fragebögen mit insgesamt 36800 ausgewerteten Antworten sowie, Einzelinterviews und Gruppengespräche stellten die Befragung auf eine breite Grundlage. Sie wurde von der Stadt Oppenau in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt, dem Oppenauer Schulzentrum und dem Arbeitskreis Jugendbefragung« in Angriff genommen. Dabei wurde die Lebenswelt und Interessenlage der Jugendlichen »abgecheckt«.

Eigene Interessen

Schon die bevorzugten Freizeitaktivitäten überraschten. Laut Umfrage sind 42 Prozent der Jugendlichen am liebsten mit Freunden zusammen, während Medien wie Video und Fernsehen so gut wie keine Rolle spielen. Dass sich die Geselligkeit vor allem in den eigenen vier Wänden oder bei Kumpels abspielt, hängt weniger mit der Häuslichkeit der Oppenauer Jugend zusammen, sondcrn damit, dass kaum andere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung zur Verfügung stehen.

79 Prozent der Jugendlichen bedauern deshalb auch, dass die Treffmöglichkeiten nicht ausreichen. Sie wünschen sich Räume, in denen sie ihren Interessen nachgehen, in die sie sich aber auch zurückziehen können, wenn ihnen danach ist. Bei den Vereinsaktivitäten soll der Spaß im Vordergrund stehen. Wenn Vereine zu sehr ihre eigenen Ziele verfolgen, wird es den Jugendlichen bald langweilig. Sie kehren den Vereinen, schließlich den Rücken zu.

»Die Jugendlichen wollen ernst genommen werden. Sie fühlen sich in vielen Fällen in der Stadt nicht integriert. Außerdem gibt es für sie eindeutig zu wenig Angebote«, fasste Héctor Sala seinen Streifzug durch die Jugendbefragung zusammen. Die Jugendlichen vermissten Discos, Musikveranstaltungen, die Möglichkeit zu Trendsportarten wie Skaten und inlinen, aber auch einen besseren öffentlichen Nahverkehr. Denn sie kämen zwar aus dem Tal gut hinaus, abends aber nicht mehr zurück. »Wenn es so weitergeht, gibt es in Oppenau bald keine Kinder mehr, habe ein Jugendlicher bei der Befragung etwas resigniert sein Empfinden zum Ausdruck gebracht. Eine ganze Reihe Jugendlicher könne an Oppenau nichts Gutes finden.

Positiver Spaßfaktor

Damit sich das ändert, hatte Héctor Sala ein ganzes Bündel von Empfehlungen im Gepäck. Er plädierte für die Entwicklung eines Gesamtkonzepts »Jugendliche in Oppenau«, für Beteiligungsformen der Jugendlichen etwa in Art eines Jugendforums sowie für die Einrichtung von Treffmöglichkeiten und Jugendräumen. Dazu komme die Schaffung von jugendgerechten Angeboten, die Förderung "der Jugendkultur sowie eine verstärkte Zusammenarbeit von Vereinen und Schule, verbunden mit einem positiven Spaßfaktor.

Auch die Einstellung eines Jugendreferenten und die Verbesserung des Nahverkehrs solle man ins Blickfeld nehmen, so Héctor Sala, der die Ergebnisse der Befragung auf Wunsch auch Vereinsvertretern und anderen Bereichen gerne zugänglich macht.

Héctor Sala

Bei der Ratssitzung in Oppenau stellte Héctor Sala vom Kreisjugendamt die Ergebnisse der Jugendbefragung vor. Foto: H. Hättig
 
  SPD Oppenau c/o Volker.Heicappell SPD
 


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Volker Heicappell
last updated: February 03 2003